Über acht Prozent der Schweizer Bevölkerung ist von Einkommensarmut betroffen. Die Ernährung ist in dieser Bevölkerungsgruppe oftmals unausgewogen und fokussiert sich zu stark auf energiedichte und nährstoffarme Lebensmittel. Eine ausgewogene Ernährung ist aber auch mit begrenztem Budget möglich.
Müesli, Spaghetti oder ein Stück Kuchen: Die Mehrheit der Schweizer Bevölkerung kann frei entscheiden, was sie essen möchte und wie viel Geld sie dafür ausgibt. Es sei denn, man ist von Armut betroffen.
Im Jahr 2020 waren gemäss der Schweizer Einkommensstatistik etwa 8.5 Prozent der ständigen Wohnbevölkerung in Privathaushalten von Einkommensarmut betroffen. Dies entspricht 722‘000 Personen. Eine Person ist von Einkommensarmut betroffen, wenn ihr Einkommen weniger als 50 bis 60 Prozent des Medianlohns der Gesamtbevölkerung entspricht.
Wie die Haushaltsbudgeterhebung des Bundes zeigt, beträgt das durchschnittliche Bruttoeinkommen der tiefsten Einkommensklasse 3‘132.57 Franken pro Haushalt. Davon werden 20 Prozent für Essen und Trinken ausgegeben, was wiederum 633.23 Franken entspricht.
Das Problematische: Dieses Budget verteilt sich oftmals nicht nach den Empfehlungen der SGE-Ernährungspyramide. Auffallend ist der übermässige Konsum in den Kategorien «Süsses, Salziges und Alkoholisches», «Fette» und «Früchte und Fruchtsäfte». Gemüse wird hingegen in zu geringen Mengen verzehrt. Einige der übervertretenen Lebensmittel wie Süsses oder Fette sind aufgrund ihrer hohen Energie- und der gleichzeitig niedrigen Nährstoffdichte als gesundheitlich kritisch einzustufen. Statistisch gesehen sind von Armut betroffene Menschen auch häufiger von Übergewicht und Adipositas betroffen im Vergleich zur restlichen Bevölkerung.
Deshalb ernähren sich Menschen unausgewogen
Die Gründe für die unausgewogene Ernährung in der von Armut betroffenen Bevölkerung können vielfältig sein. Eingeschränkte Bildungsmöglichkeiten, beispielsweise bei Menschen mit Migrationshintergrund, bedeuten oft auch wenig Wissen über das Thema Ernährung. Zudem steuern auch die von Grossverteilern beworbenen Produkte die Kaufentscheidung. So sind günstige Multipackungen, zu denen von Armut betroffene Personen oft neigen, eher nährstoffarm und energiedicht.
Finanzielle Ängste können zu Frustration und Demotivation führen, was wiederum emotionales Essen begünstigt. Hinzu kommt entweder zu viel oder zu wenig Zeit fürs Essen, was einerseits eine gehäufte Essenszufuhr und andererseits einen übermässigen Verzehr von Fertigprodukten fördert. Des Weiteren müssen sich insbesondere Menschen mit Migrationshintergrund an fremde Lebensmittel und Gerichte gewöhnen, was zu einer reduzierten Sinneswahrnehmung führen kann. Zu guter Letzt kann ein zu kleiner Wohnraum auch Stress auslösen, welcher sich wiederum negativ auf das Essverhalten auswirkt.
Mehr Wohlbefinden durch adäquate Nährstoffaufnahme
Im Umkehrschluss kann sich ein ausgewogenes Essverhalten wiederum positiv auf andere Lebensdimensionen auswirken. Eine ausgewogene Ernährung und das Wissen darüber bringen Wohlbefinden und Lebensfreude in den Alltag. Ist der Mensch positiv eingestellt, braucht er auch weniger Bewältigungsstrategien wie emotionales Essen, wodurch die aufgenommene Energiemenge reduziert wird. Des Weiteren wird aufgrund des neu erlangten Wissens bewusster eingekauft und gekocht, wodurch die Wertschätzung für das konsumierte Essen steigt. Wer sich gesund fühlt, kann mehr Mut und Zuversicht haben, um das Leben selbst in die Hand zu nehmen. Auch mit Platzmangel durch begrenzten Wohnraum kann dadurch unter Umständen besser umgegangen werden.
So verbessert sich die Ernährung
Durch den gezielten Austausch von Lebensmitteln im Warenkorb kann die Qualität der Ernährung deutlich verbessert und dadurch das Wohlbefinden der von Armut betroffenen Bevölkerungsschicht gesteigert werden. Und das ist selbst mit einem geringen Einkommen möglich.
Der monatliche Gemüsekonsum kann um über die Hälfte erhöht werden. Saisonales Gemüse ist hier oftmals günstiger als Importprodukte, wodurch wahlweise Kosten eingespart werden können. Früchte und Fruchtsäfte dürfen weiterhin konsumiert werden, idealerweise wird dabei aber auf zuckerarme Exemplare wie Beeren gesetzt, um durch einen übermässigen Fruchtzuckerkonsum die Leber nicht zu belasten.
Der Konsum von Brot und Getreideprodukten kann um rund 70 Prozent erhöht werden, wobei der Fokus auf Vollkornprodukten sowie Getreideflocken und -körner liegen sollte. Sie enthalten mehr Mineralstoffe und Nahrungsfasern, die den Blutzuckerspiegel nicht so schnell ansteigen lassen. Zudem erhöhen sie das Magenvolumen und halten länger satt.
Der Fleischkonsum sollte hingegen um 60 Prozent reduziert werden. Fleisch sollte seltener – etwa zwei bis dreimal pro Woche – konsumiert werden, dabei aber von hoher Qualität sein. Hülsenfrüchte, Tofu oder Milchprodukte können einen mangelhaften Proteinkonsum ausgleichen. Anders als beim Fleisch ist es empfehlenswert, viermal mehr Fisch zu sich zu nehmen. Dabei liegt das Augenmerk auf Omega-3-haltigen Fischen wie Lachs, Sardinen und Makrelen. Dasselbe gilt für Speisefette und -öle: Der Konsum kann um das Zweifache erhöht werden, wobei mehr Omega-3-Fette wie Raps- oder Leinöl verzehrt werden sollten.
Auch Milchprodukte und Eier dürfen mehr konsumiert werden, um mehr Proteine, Mineralstoffe und Milchsäurebakterien aufzunehmen. Hierbei sollten weitestgehend naturbelassene und ungezuckerte Produkte bevorzugt werden.
Zu guter Letzt gilt es, den Konsum von Süssem, Salzigem und Alkoholischem signifikant zu reduzieren. Die relativ teuren Produkte weisen eine hohe Energiedichte bei gleichzeitig niedrigem Nährstoffgehalt auf und können Übergewicht begünstigen.
Mit einer ausgewogenen Lebensmittelverteilung hat die von Armut betroffene Bevölkerung die Chance, sich satt zu essen und gleichzeitig dem Körper wichtige Nährstoffe und die notwendige Energie zuzuführen.
Über acht Prozent der Schweizer Bevölkerung ist von Einkommensarmut betroffen. Die Ernährung ist in dieser Bevölkerungsgruppe oftmals unausgewogen und fokussiert sich zu stark auf energiedichte und nährstoffarme Lebensmittel. Eine ausgewogene Ernährung ist aber auch mit begrenztem Budget möglich.
Müesli, Spaghetti oder ein Stück Kuchen: Die Mehrheit der Schweizer Bevölkerung kann frei entscheiden, was sie essen möchte und wie viel Geld sie dafür ausgibt. Es sei denn, man ist von Armut betroffen.
Im Jahr 2020 waren gemäss der Schweizer Einkommensstatistik etwa 8.5 Prozent der ständigen Wohnbevölkerung in Privathaushalten von Einkommensarmut betroffen. Dies entspricht 722‘000 Personen. Eine Person ist von Einkommensarmut betroffen, wenn ihr Einkommen weniger als 50 bis 60 Prozent des Medianlohns der Gesamtbevölkerung entspricht.
Wie die Haushaltsbudgeterhebung des Bundes zeigt, beträgt das durchschnittliche Bruttoeinkommen der tiefsten Einkommensklasse 3‘132.57 Franken pro Haushalt. Davon werden 20 Prozent für Essen und Trinken ausgegeben, was wiederum 633.23 Franken entspricht.
Das Problematische: Dieses Budget verteilt sich oftmals nicht nach den Empfehlungen der SGE-Ernährungspyramide. Auffallend ist der übermässige Konsum in den Kategorien «Süsses, Salziges und Alkoholisches», «Fette» und «Früchte und Fruchtsäfte». Gemüse wird hingegen in zu geringen Mengen verzehrt. Einige der übervertretenen Lebensmittel wie Süsses oder Fette sind aufgrund ihrer hohen Energie- und der gleichzeitig niedrigen Nährstoffdichte als gesundheitlich kritisch einzustufen. Statistisch gesehen sind von Armut betroffene Menschen auch häufiger von Übergewicht und Adipositas betroffen im Vergleich zur restlichen Bevölkerung.
Deshalb ernähren sich Menschen unausgewogen
Die Gründe für die unausgewogene Ernährung in der von Armut betroffenen Bevölkerung können vielfältig sein. Eingeschränkte Bildungsmöglichkeiten, beispielsweise bei Menschen mit Migrationshintergrund, bedeuten oft auch wenig Wissen über das Thema Ernährung. Zudem steuern auch die von Grossverteilern beworbenen Produkte die Kaufentscheidung. So sind günstige Multipackungen, zu denen von Armut betroffene Personen oft neigen, eher nährstoffarm und energiedicht.
Finanzielle Ängste können zu Frustration und Demotivation führen, was wiederum emotionales Essen begünstigt. Hinzu kommt entweder zu viel oder zu wenig Zeit fürs Essen, was einerseits eine gehäufte Essenszufuhr und andererseits einen übermässigen Verzehr von Fertigprodukten fördert. Des Weiteren müssen sich insbesondere Menschen mit Migrationshintergrund an fremde Lebensmittel und Gerichte gewöhnen, was zu einer reduzierten Sinneswahrnehmung führen kann. Zu guter Letzt kann ein zu kleiner Wohnraum auch Stress auslösen, welcher sich wiederum negativ auf das Essverhalten auswirkt.
Mehr Wohlbefinden durch adäquate Nährstoffaufnahme
Im Umkehrschluss kann sich ein ausgewogenes Essverhalten wiederum positiv auf andere Lebensdimensionen auswirken. Eine ausgewogene Ernährung und das Wissen darüber bringen Wohlbefinden und Lebensfreude in den Alltag. Ist der Mensch positiv eingestellt, braucht er auch weniger Bewältigungsstrategien wie emotionales Essen, wodurch die aufgenommene Energiemenge reduziert wird. Des Weiteren wird aufgrund des neu erlangten Wissens bewusster eingekauft und gekocht, wodurch die Wertschätzung für das konsumierte Essen steigt. Wer sich gesund fühlt, kann mehr Mut und Zuversicht haben, um das Leben selbst in die Hand zu nehmen. Auch mit Platzmangel durch begrenzten Wohnraum kann dadurch unter Umständen besser umgegangen werden.
So verbessert sich die Ernährung
Durch den gezielten Austausch von Lebensmitteln im Warenkorb kann die Qualität der Ernährung deutlich verbessert und dadurch das Wohlbefinden der von Armut betroffenen Bevölkerungsschicht gesteigert werden. Und das ist selbst mit einem geringen Einkommen möglich.
Der monatliche Gemüsekonsum kann um über die Hälfte erhöht werden. Saisonales Gemüse ist hier oftmals günstiger als Importprodukte, wodurch wahlweise Kosten eingespart werden können. Früchte und Fruchtsäfte dürfen weiterhin konsumiert werden, idealerweise wird dabei aber auf zuckerarme Exemplare wie Beeren gesetzt, um durch einen übermässigen Fruchtzuckerkonsum die Leber nicht zu belasten.
Der Konsum von Brot und Getreideprodukten kann um rund 70 Prozent erhöht werden, wobei der Fokus auf Vollkornprodukten sowie Getreideflocken und -körner liegen sollte. Sie enthalten mehr Mineralstoffe und Nahrungsfasern, die den Blutzuckerspiegel nicht so schnell ansteigen lassen. Zudem erhöhen sie das Magenvolumen und halten länger satt.
Der Fleischkonsum sollte hingegen um 60 Prozent reduziert werden. Fleisch sollte seltener – etwa zwei bis dreimal pro Woche – konsumiert werden, dabei aber von hoher Qualität sein. Hülsenfrüchte, Tofu oder Milchprodukte können einen mangelhaften Proteinkonsum ausgleichen. Anders als beim Fleisch ist es empfehlenswert, viermal mehr Fisch zu sich zu nehmen. Dabei liegt das Augenmerk auf Omega-3-haltigen Fischen wie Lachs, Sardinen und Makrelen. Dasselbe gilt für Speisefette und -öle: Der Konsum kann um das Zweifache erhöht werden, wobei mehr Omega-3-Fette wie Raps- oder Leinöl verzehrt werden sollten.
Auch Milchprodukte und Eier dürfen mehr konsumiert werden, um mehr Proteine, Mineralstoffe und Milchsäurebakterien aufzunehmen. Hierbei sollten weitestgehend naturbelassene und ungezuckerte Produkte bevorzugt werden.
Zu guter Letzt gilt es, den Konsum von Süssem, Salzigem und Alkoholischem signifikant zu reduzieren. Die relativ teuren Produkte weisen eine hohe Energiedichte bei gleichzeitig niedrigem Nährstoffgehalt auf und können Übergewicht begünstigen.
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